Zimmermann: Piraten kämpfen weiter beim Thema Katholikentag
In der letzten Woche protestierten mehrere Leipziger Piraten vor dem Neuen Rathaus gegen die Entscheidung des Stadtrates, den 100. Katholikentag 2016 in Leipzig mit einer Million Euro zu subventionieren. Dazu wurde von kostümierten Mitgliedern der Piraten vor Ort eine symbolische Scheidungszeremonie zwischen Staat und Kirche inszeniert.
Die Piraten Leipzig werden das Thema auch weiterhin kritisch verfolgen. Stadtratskandidat Jan-Martin Zimmermann gibt sich kampfbereit: „Für uns ist das Thema mit dem Stadtratsbeschluss noch lange nicht erledigt. Wir werden der Verwaltung auf die Finger schauen und immer wieder darauf drängen, das Finanzierungskonzept und die angeblichen Rückflüsse in die Stadtkasse offenzulegen – auch wenn die katholische Kirche das sicher sehr unangenehm finden wird.“
Hintergrund: Nachdem der Freistaat Sachsen den Kirchentag bereits mit drei Millionen Euro unterstützt und auch der Bund 400.000 Euro zuschießt, hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Veranstalter des Katholikentages, einen Antrag auf Bereitstellung einer weiteren Million von der Stadt gestellt. Damit würde der Tag mit einem Gesamtvolumen von knapp zehn Millionen fast zur Hälfte durch Steuermittel finanziert. Bisher, also auch beim diesjährigen Katholikentag in Regensburg, waren die SteuerzahlerInnen nur zu einem Drittel an den Kosten beteiligt.
Die Piratenpartei setzt sich grundsätzlich für eine Trennung von Kirche und Staat ein. Jeder Mensch sollte in unserer Gesellschaft unter gleichen Voraussetzungen die Möglichkeit haben, seinen Glauben oder auch Nicht-Glauben zu leben. Für die Piraten ist es nicht akzeptabel, dass christliche Kirchen bevorzugt und andere Religionsgemeinschaften und Interessensgruppen damit automatisch diskriminiert werden.