Lokalpolitik

Wahlprüfstein

Stadtelternrat

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Im Wahlkampf erhalten wir von Vereinen, Verbänden und Institutionen viele Bitten um programmatische Positionierung. Diese sogenannten „Wahlprüfsteine“ dienen dazu, die Parteien in bestimmen Aspekten des Programms, welche den Anfragenden besonders wichtig sind, vergleichbar zu machen.
Wir veröffentlichen hier, wie wir geantwortet haben.


Anfrage von: Stadtelternrat

Mit welchen kommunalen Mitteln kann Ihrer Meinung nach die Lernfreude und damit die schulischen Erfolge der Schüler gesteigert werden?
Wir wollen, dass kommunale Einrichtungen, die für Schüler von schulischer Bedeutung sind, modernisiert, ausgebaut und besser ausgestattet werden. Das wären zum Beispiel Museen, Bibliotheken, aber auch die städtische Musikschule.
Aber es wäre natürlich zu kurz gedacht, hier den Fokus nur auf Lernorte zu legen. Genauso wichtig ist für Schüler die Freizeit und deren Gestaltung, hauptsächlich mit Freunden und Klassenkameraden. Daher sollten wir ebenso Wert auf Sportstätten, Schwimmbäder, Jugendclubs und Grünflächen legen.
Auch Beratungsstellen nehmen eine wichtige Schlüsselfunktion ein.

Die inklusive Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf schreitet weiter voran. Sind die Leipziger Schulen dafür geeignet ausgestattet?
Auf keinen Fall – leider! Viele Schulen sind schlichtweg nicht barrierefrei.
Für Kinder mit emotionalen Störungen oder geistigen Behinderungen fehlt es an Sonderpädagogen, die sich gezielt um das jeweilige Kind kümmern können. Zudem benötigen die Schulen mehr Schulsozialarbeiter, die sich um den Förderbedarf dern Kinder und deren Familien kümmern können. Selbstverständlich können dies die Fach- und Klassenlehrer zusätzlich zum normalen Unterricht nicht leisten – erst recht nicht bei Klassenstärken von über weit über zwanzig Schülern, wie es der Schnitt ist. Auch sogenannte Bezugserzieher (das sind Hort-Mitarbeiter, die einer Klasse direkt zugeteilt sind) gibt es noch nicht flächendeckend. Aber auch diese wären zusätzliche Kräfte und könnten speziell geschulte Sonderpädagogen und Sozialarbeiter nicht ersetzen. Wir sehen also dringenden Bedarf, das Personal insgesamt aufzustocken.
Wichtig ist ebenfalls ein Abbau des bürokratischen Aufwands, den es braucht, um Sonderpädagogen oder Schulsozialarbeiter zu bekommen.

Viele Schulen nutzen die von der Stadt geförderten Ganztagsangebote. Empfinden Sie diese als vielfältig gestaltet, den Bedürfnissen der Schüler angepaßt und den Schulalltag ergänzend?
Zum Teil. Nach unseren Erkenntnissen werden die meisten Ganztagsangebote ehrenamtlich von Eltern von Hort-Erziehern angeboten. Diese Angebote sind sehr vielfältig, den Bedürfnissen der Schüler angepasst und eine tolle Ergänzung des Schulalltages. Allerdings reichen sie noch immer nicht für alle Schüler aus, da es nicht genügend Plätze gibt.